DEMOKRATIE UND NATURTAG

Jeden Freitag haben die Kinder im Kindergarten die Möglichkeit, den Vormittag draußen in der Natur zu verbringen. Der sogenannte „Naturtag“ ist fester Bestandteil unseres pädagogischen Konzepts, bei dem die Kinder entscheiden dürfen, ob sie daran teilnehmen möchten. Wer sich für den Vormittag unter freiem Himmel entscheidet, verbringt den Tag spielend, lernend und entdeckend in der Natur.

WARUM FREIWILLIG UND NICHT ALLE GLEICH?

Der freiwillige Aspekt des Naturtages ist uns besonders wichtig und basiert auf einem pädagogischen Ansatz, der die Autonomie und das Wohlbefinden der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Jedes Kind entscheidet selbst, ob es an diesem Tag in die Natur gehen möchte oder lieber im Kindergarten bleibt. Diese Wahlfreiheit stärkt die Eigenverantwortung der Kinder und gibt ihnen die Möglichkeit, sich selbst und ihre Vorlieben besser kennenzulernen.


 

Grundlegende Elemente der Demokratiebildung im Kindergarten

Partizipation: Kinder werden aktiv an Entscheidungen und Geschehnissen beteiligt, wie z.B. bei der Planung von Aktivitäten, der Auswahl von Spielen oder der Gestaltung des Tagesablaufs.

Selbstwirksamkeit: Kinder lernen, ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse zu artikulieren und zu vertreten.

Mithandeln und Mitentscheiden: Kinder werden ermutigt, sich aktiv an der Gestaltung des Alltags zu beteiligen und gemeinsam mit den Erwachsenen Entscheidungen zu treffen.

 


MITBESTIMMUNG MACHT STARK

Hier einige Gründe, warum wir diese Wahlfreiheit betonen:

  • Förderung der Selbstbestimmung: Kinder, die selbst entscheiden dürfen, ob sie am Naturtag teilnehmen möchten, erleben, dass ihre Meinung und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Dies stärkt das Selbstbewusstsein und fördert die Fähigkeit, kindgemäße eigene Entscheidungen zu treffen und dafür auch die Verantwortung zu tragen.

 

  • Berücksichtigung individueller Bedürfnisse: Nicht jedes Kind fühlt sich in der Natur gleich wohl. Manche Kinder lieben es, draußen zu sein und zu erkunden, während andere sich in geschlossenen, strukturierten Umgebungen wohler fühlen. Indem wir die Entscheidung den Kindern überlassen, können sie ihren individuellen Vorlieben und Stimmungen nachgehen. Dies sorgt für eine höhere Zufriedenheit und weniger Stress.

 

  • Freude an der Aktivität steigern: Wenn Kinder sich bewusst für den Naturtag entscheiden, tun sie dies aus Neugier und eigenem Antrieb. Dies fördert die Freude an der Aktivität und sorgt dafür, dass sie offen für neue Erfahrungen sind. Zwang hingegen könnte Widerstände hervorrufen und die positive Wirkung des Naturerlebnisses schmälern.

 

  • Stärkung der Eigenverantwortung und Demokratiebildung: Kinder lernen durch die freiwillige Teilnahme, Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen. Sie erfahren, dass ihre Wahl Konsequenzen hat und dass sie mitgestalten können, wie ihr Alltag aussieht.

 

Indem wir die Naturerfahrung als freiwilliges Angebot gestalten, möchten wir sicherstellen, dass jedes Kind im Kindergarten seine eigenen Erfahrungen in einem positiven und unterstützenden Umfeld macht.

 

DAS PARLAMENT KOMMT ZU UNS

Mitte Oktober besucht uns das vom Parlament geförderte Mitmach-Projekt: „Demokratiebildung mit Polli, Hans und Theo“ im Kindergarten. In Kooperation mit der 1. Und 2. Klasse Volksschule erleben die Kinder ab 4 Jahren hautnah, wie wir Demokratie im Alltag lebendig gestalten können.