Kinder lernen am besten im Spiel und in der Bewegung.
„Haus der Schulfähigkeit“ Hanstein/Bauschke
Das letzte Kindergartenjahr ist für jedes Kind ein entscheidender Schritt auf dem Weg in die Schule. Es bedeutet nicht nur, dass das Kind bald eine neue Rolle als Schulanfänger:in einnimmt, sondern auch, dass es sich auf die Veränderungen vorbereiten muss, die der Schulalltag mit sich bringt. Für das Kind ist dies eine Zeit des Wachstums, der Selbstentdeckung und des Lernens, in der es zunehmend mehr Verantwortung übernimmt und sich von den gewohnten Strukturen des Kindergartens entfernt. Es beginnt, sich als „Großes“ zu erleben und die Vorfreude auf die Schule wächst.
Für das Kind kann dieser Übergang auch mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden sein – es stellt sich die Frage, wie der Schulalltag aussehen wird, ob es den Anforderungen gewachsen ist und wie es sich in einer größeren Gruppe zurechtfinden wird. In dieser Zeit ist es wichtig, das Kind in seinen Gefühlen ernst zu nehmen und ihm Sicherheit zu geben.
Im Rahmen des „Fuchsbau“-Prinzips, das bei uns im Kindergarten gelebt wird, geht es darum, die Kinder als neugierige, selbstständige und selbstbewusste Persönlichkeiten zu begleiten, die schon jetzt die ersten Schritte auf ihrem Schulweg gehen. Das „Haus der Schulfähigkeit“ von Julia Bauschke und Sabine Hanstein beschreibt die verschiedenen Kompetenzen, die Kinder benötigen, um gut in die Schule/ in den neuen Lebensabschnitt zu starten. Es umfasst nicht nur die kognitiven Fähigkeiten, sondern auch die sozialen und emotionalen Fähigkeiten, die im schulischen Alltag ebenso wichtig sind.
Im letzten Kindergartenjahr geht es darum, das Fundament für das „Haus der Schulfähigkeit“ zu legen. Das Kind wird in dieser Phase zunehmend in seiner Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Sozialkompetenz gestärkt, was ihm hilft, sich sicher und vorbereitet in der Schule zurechtzufinden.
VORFREUDE UND NEUGIER FÖRDERN
Eine positive Erwartungshaltung kann Kindern helfen, den Übergang motiviert und offen zu gestalten. So können zu Hause und im Kindergarten stärkende Geschichten über die Schule erzählt werden, gemeinsam benötigte Schulmaterialien besorgt und die Neugier auf neue Freundschaften und Erlebnisse geweckt werden.
REGELN UND STRUKTUREN KENNENLERNEN & DIESE EINHALTEN LERNEN
Auch außerhalb der Familie gibt es Regeln und Vereinbarungen für ein gutes gemeinsames Miteinander. Daher sollten Kinder zunehmend lernen und verstehen, dass es Zeiten und Momente gibt, in denen man z.B. verstärkt zuhört. Diese Aspekte eines Miteinanders werden bereits in diversen Situationen im Kindergarten erlebt – z.B. beim Treffen am Morgen, bei gemeinsamen Feiern und auch im Fuchsbau. Alltagsstrukturen zu Hause, wie beim Mittagessen am Tisch oder einem gemeinsamen Spiel, können das Verständnis dafür fördern, was von dem Kind als Schüler erwartet wird.
SELBSTSTÄNDIGKEIT STÄRKEN
Als Schulanfänger:in übernehmen Kinder altersgemäß wieder ein Stück mehr Eigenverantwortung. Indem sie Schritt für Schritt Verantwortung für ihr Handeln und Tun übernehmen dürfen, stärkt auch ihr Bewusstsein für ihr Empowerment (Ich kann) z.B. bei Alltagstätigkeiten mithelfen oder Kleidung selbst organisieren und anziehen.
SOZIALE KOMPETENZEN ENTWICKELN
Bereits im Kindergarten erweitert sich das soziale Umfeld der Kinder stark, mit dem Schulbeginn wird dieses Umfeld nochmals erweitert. Soziale Kompetenzen, wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Achtsamkeit gegenüber Mitmenschen stärken das Sozialverhalten und helfen, sich in der Gruppe zurecht zu finden.
EMOTIONEN BENENNEN UND AUSDRÜCKEN KÖNNEN
Neue Erfahrungen und Veränderungen können unterschiedliche Emotionen wie Freude, Angst oder Unsicherheit auslösen. Daher ist es wichtig mit den Kindern regelmäßig ins Gespräch zu kommen – ihnen offene Fragenzu stellen, die sie zum Erzählen ihrer Perspektive anregen. Dass führt dazu, dass sie ihre Gefühle benennen und verstehen lernen. Und dies vermittelt ihnen zugleich, dass IHRE Gefühle normal und in Ordnung sind.